Storchschnabel-Bläuling (Eumedonia eumedon)
Beschreibung
- beide Geschlechter haben braune Flügeloberseite
- kennzeichnend ist ein meist deutlich ausgebildeter hellbeiger Streif in Form eines Nagels auf der graubraunen Unterseite der Hinterflügel
Biologie, Vermehrung und Phänologie
- Eiablage erfolgt im Unterallgäu in der Regel am Sumpf-Storchschnabel (Geranium palustre)
- Eier werden an die Griffel der Blüte abgelegt
- besonnt stehende Pflanzen werden bevorzugt
- junge Raupen fressen sich in den Fruchtknoten und verstecken sich ab August zur Überwinterung in Streuschicht
- nach der Überwinterung fressen die Raupen junge Blätter
- Raupen werden oft von Ameisen der Gattungen Lasius, Myrmica oder Tapinoma besucht
- typischerweise wird ein Blattsiel angenagt, so dass das Blatt schirmförmig nach unten klappt
- Die Verpuppung erfolgt in der Streuschicht, die Falter schlüpfen nach vier Wochen im Juni
- Sumpf-Storchschnabel wird auch von den Faltern als Saugpflanze bevorzugt
- geringe Mobilität und Abwanderung, Flugstrecke maximal 500 m
Lebensraum
- feuchte Standorte mit Mädesüß-Hochstaudenfluren oder Nasswiesenbrachen bilden den Lebensraum im Voralpenland
- besiedelt vor allem gut besonnte Versaumungsstadien und Brachen
- in Feuchtgebieten gern entlang von Gräben oder Bachläufen
Schutzstatus
- Rote Liste Bayern 2 (stark gefährdet)
- besonders geschützt nach § 44 BNatSchG
Gefährdungsfaktoren
- Aufforstung von Frisch-, Feucht- und Nasswiesen
- Beschattung kleinflächiger Lebensräume durch benachbarte Gehölzbestände
- vollständige Mahd von Gräben oder Säumen, Grabenräumungen und Entwässerungen
- jährliche Mahd, was zu einer verringerten Wirtspflanzendichte führen kann
- Sukzession (Verbuschung)
- Nutzungsaufgabe
Schutzmaßnahmen
- Mahd im Herbst bzw. Winter in mehrjährigen Abständen auf wechselnden Teilflächen