Heller Wiesenknopf-Ameisenbläuling (Phengaris teleius)
Beschreibung
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ist im Vergleich zur Schwesterart Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling an Flügelunterseiten heller gefärbt und mit zwei schwarzen Punktreihen
Biologie, Vermehrung und Phänologie
- hochgradige Spezialisierung auf Wirtspflanze wie auch auf Wirtsameise
- zur Eiablage und als Raupennahrungspflanze dient ausschließlich Großer Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis)
- Eiablage einzeln in kleinere, meist seitenständige und noch grüne Blütenköpfchen
- nach 8 Tagen schlüpfen Larven, welche sich in den ersten drei Larvenstadien von den Blüten und Samenanlagen ernähren
- im vierten Larvenstadium lassen sich Raupen auf den Boden fallen, werden dort von der Ameisengattung (Myrmica) adoptiert und in den Ameisenbau getragen
- Raupe überwintert im Ameisennest und ernährt sich dort räuberisch von der Ameisenbrut
- entscheidend für das Vorkommen ist Dichte und Verteilung geeigneter Wirtsameisennester
- im Vergleich zur Schwesternart zeigt die Art große Variabilität bei Wirtsameisenwahl
- besucht neben Großem Wiesenknopf oftmals auch weitere, überwiegend rot bis blauviolett blühende Pflanzen wie Blut-Weiderich oder Vogel-Wicke
- gehört zu den kurzlebigsten Tagfalterarten, lebt 2 - 3 Tage
- Mobilitätsanalysen ergaben für ca. 42% Ortswechsel unter 100 m, ca. 10 % wanderten über 1.000 m, Maximaldistanzen von 2.450 m
Lebensraum
- besiedelt überwiegend Pfeifengras-, Feucht- und Glatthaferwiesen sowie feuchte Hochstaudenfluren
- kann sich kurzzeitig auch in Saumstrukturen halten, Bindung an flächenhafte Habitate ist jedoch auffallend
Schutzstatus
- Rote Liste Bayern 2 (stark gefährdet)
- FFH-Richtlinie Anhang II und IV
- streng geschützt nach § 44 BNatSchG
Gefährdungsfaktoren
- Nutzungsaufgabe von unrentablen Feuchtwiesen mit folgender Sukzession
- Aufforstung von Talzügen
- Intensivierung der Landwirtschaft mit Entwässerung, Düngung und Vielschnittnutzung der Wiesen
- falscher Mahdzeitpunkt, der nicht an den Entwicklungszyklus der Art angepasst ist
- langanhaltende Brache, welche zur Verdrängung der Wirtsameise führen kann
Schutzmaßnahmen
- einmalige Mahd von Pfeifengraswiesen ab Mitte September
- einmalige Frühmahd nährstoffarmer Feucht- und Glatthaferwiesen bis Ende Juni
- ein- bis zweijährliche Mahd nährstoffreicher Feuchtwiesen
- einmalige späte Mahd feuchter Hochstaudenfluren ab Mitte September
- jährliche Mahd von Bachufern und Grabenrändern ab Mitte September