Warzenbeißer (Decticus verrucivorus)


Beschreibung
  • mit 25 - 30 mm Länge und Masse von >2 g eine der größten heimischen Heuschrecken
  • unverkennbar; gedrungene Gestalt
  • Färbung gelb über grün zu braun und schwarz
  • auffällig gelbschwarze Muster in Würfelform auf Vorderflügel
  • Flügel kurz, gelegentlich langflügelige (makroptere) Individuen


Warzenbeißer ♂ oben ♀unten (oberes Foto Maxi Simmnacher)

Biologie, Vermehrung und Phänologie
  • omnivore Ernährung: 1/3 pflanzlich, 2/3 tierisch, hauptsächlich Kurzfühlerheuschrecken
  • sonnenliebend (heliophil), verstummt, wenn sich Wolke vor Sonne schiebt
  • leben auf dem Boden
  • laute, schrille „Zick“-Töne (Orthoptera.ch); Gesangsschwerpunkt vormittags, geringer am Nachmittag, Gesang auch in warmen Nächten, Männchen bilden Gesangsgemeinschaften, keine Rivalität
  • meist geringe Individuendichten <10 Ind./100 m²
  • Eiablage: vier Eier einzeln in Boden oder Torf
  • Eier überwintern, Keimruhe (Diapause) 2 - 8 Jahre
  • wärmebedürftige Larven ab Mitte April
  • sieben Larvenstadien bis Mitte Juli
  • Erwachsene (Imagines) Mitte Juni bis Mitte Oktober
  • Hauptaktivität Hochsommer
Lebensraum
  • Moore, Magerrasen, kurzrasige Streuwiesen, kalkreiche Niedermoore, Pfeifengraswiesen, wechseltrockene, extensiv genutzte Flächen, Wirtschaftsgrünland, Wegböschungen
  • besonnte, kurze Rasen < 20 cm für Larvalentwicklung
  • lange Gräser als Verstecke für Imagines
Schutzstatus
  • Rote Liste Bayern 3 (gefährdet)
Gefährdungsfaktoren
  • Intensivlandwirtschaft
  • Aufforstung
  • Entwässerung von Feuchtgebieten
  • Stickstoffeinträge, dadurch Höherwüchsigkeit der Pflanzen und Verdichtung mit Beschattung und Änderung des Mikroklimas
  • Verinselung
  • Klimawandel stört Embryonalentwicklung
Schutzmaßnahmen
  • durch extensive Mahd oder Beweidung kurzrasige Habitate und Strukturvielfalt
  • Verzicht auf Düngung und Entwässerung
  • schonende und abschnittsweise Grabenräumung