Kriechender Sellerie (Apium repens)


Beschreibung
  • syn. Kriechender Sumpfsellerie (Helosciadium repens)
  • Laubblätter einfach gefiedert
  • Fiederblättchen eirund, alle gleich groß
  • Hüllblättchen ungeteilt
  • Blätter geruchlos
  • vegetative Wasserform mit Ausläufern und blühende Landform

Biologie, Vermehrung und Phänologie
  • Vorkommen nahezu ganzjährig anzutreffen, Nachweis im Frühjahr oft leichter
  • Apium repens oft vergesellschaftet mit der ähnlich aussehenden Berle (Berula erecta)

Bei der Berle ist das unterste Fiederpaar kleiner oder fehlend, die Hüllblättchen fiederspaltig, und die Pflanze von würzigem Geruch

Lebensraum
  • primär in aquatischen Lebensräumen: ganzjährig auf Sohlen von Quellbächen mit stark schüttenden Quellen ohne Hochwassereinfluss
  • seltener in terrestrischen Lebensräumen mit feuchtem bis nassem Untergrund und niedrigwüchsiger Vegetation. Günstig sind offene, besonnte Bodenstellen durch häufigen Vertritt und wechselnde Wasserstände, z. B. Viehweiden, Nasswiesen und andere feuchtnasse Standorte mit kurzrasiger, lückiger Vegetation; extensiv genutzte, feuchte Rasenbestände wie Liegewiesen, Fußballplätze mit recht häufigem Schnitt; Viehtränken, Verlandungsufer
Schutzstatus
  • streng geschützt nach § 44 BNatSchG
  • Rote Liste Bayern 2 (stark gefährdet)
  • FFH-Richtlinie Anhang II und IV
Gefährdungsfaktoren
  • Überdüngung (Eutrophierung) des Lebensraumes durch Intensivgrünland oder Ackerbau
  • Anstau von Fließgewässern
  • unsachgemäße Sohlräumungen
  • Gewässerausbau oder Begradigung, dadurch Verlust von geeignetem Lebensraum
  • Beschattung durch Brachfallen, unregelmäßige Mahd, ausbleibender Vertritt der Wuchsorte
  • Überweidung
  • Entwässerung von Feuchtgrünland
  • Verfüllen und Planieren
  • Verdrängung durch konkurrenzkräftigere, hochwüchsigere Arten wie Berle
  • Isolation von Wuchsorten und Fehlen von Ausbreitungsmöglichkeiten
  • übermäßige Biberaktivitäten
Schutzmaßnahmen
  • Schutz der Vorkommen und der relevanten Standortfaktoren
  • naturnaher Wasserbau, Erhalt und Schaffung von wechselfeuchten Uferzonen und Feuchtigkeitsgradienten
  • regelmäßige kleinflächige Störungen oder Pflegemaßnahmen wie Mahd, Beweidung, Tritt zur Erhaltung bzw. Wiederherstellung von offenen, lückig bewachsenen Standorten
  • Verzicht auf Düngung und keine Entwässerung von Wuchsorten und deren Umfeld
  • Grünlandextensivierung, Gewässerrenaturierung und Verringerung der Eutrophierung
  • Bibermangement