Mitte 2020 wurde der Salamanderfresserpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) im Landkreis Unterallgäu nachgewiesen. Der Erreger wurde vermutlich durch den Amphibienhandel aus Asien in Mitteleuropa eingeschleppt und mittlerweile in Niederlanden, Belgien, Spanien, der Eiffel und im Spessart nachgewiesen. Befallen werden Salamander und Molche, in besonderem Maße aber der Feuersalamander (Salamandra salamandra). Der Pilz verursacht Veränderungen der Haut (Läsionen), die Tiere sterben schließlich an Sekundärinfektionen. Froschlurche werden nicht von Bsal befallen, wohl aber von Batrachochytrium dendrobatidis (Bd).
Gegenwärtig wird die Verbreitung des Erregers im Landkreis Unterallgäu untersucht, der Landkreis gilt nun als Risikogebiet. Aus diesem Grunde wird empfohlen, bei Arbeiten mit Amphibien und ganz besonders bei Arbeiten mit dem Kammmolch (Triturus cristatus), das sichere Hygiene-Protokoll der Uni Trier anzuwenden: Tragen von latexfreien Handschuhen und Desinfektion der Schuhe sowie Ausrüstungsgegenstände.
Weitere Infos:
- Infos der Uni Trier zu Bsal Uni Trier
- Infos zu Bsal BsalEurope
- Hygiene-Protokoll der Uni Trier
- Desinfektion gemäß Hygieneprotokoll der Uni Trier https://youtu.be/3JYMSlYsFQ4
- Hautabstriche bei Molchen zum Salamanderfresser-Monitoring im Landkreis Unterallgäu https://youtu.be/u6Vp5SA9A_I
- Bsal-Probennahme bei Feuersalamandern, Uni Braunschweig https://www.youtube.com/watch?v=NRXrk_qXYKc
- Merkblatt von LARS zu Amphibienkrankheiten
- Videoaufzeichnung der Infoveranstaltung über den Salamanderfresserpilz am 21. Februar 2022: https://youtu.be/94RPwIiiBjc
- Handreichung der Uni Trier zu Amphibienzäunen
- Feueralarm – LBV Vogelschutz 4-21
- Flussdiagramm zur Vorgehensweise bei der Bsal-Probennahme
- Die Salamanderpest – Fakten und Maßnahmen; Bundesamt für Umwelt & Uni Trier