Großes Wiesenvögelchen (Coenonympha tullia)


Beschreibung
  • Weiße, unvollständige Binde auf der Unterseite der Hinterflügel und ohne schmale, orangefarbene Außenbinde
  • Ähnlich ist das Rotbraune Wiesenvögelchen (C. glycerion) mit schmaler, orangefarbener Außenbinde auf der Unterseite der Hinterflügel

Biologie, Vermehrung und Phänologie
  • Falter saugen vor allem in den Vormittagsstunden je nach Angebot z.B. an Blut-Weiderich, Sumpf-Blutauge oder Großer Wiesenknopf
  • Weibchen heftet Eier meist einzeln an Seggen und Wollgräser
  • Raupen schlüpfen nach 13 - 18 Tagen, sind tagaktiv und überwintern im 3. Larvenstadium versteckt in der Streuschicht
Lebensraum
  • besiedelt Feuchtbiotope nährstoffarmer Standorte
  • typische Lebensräume sind Nieder- oder Übergangsmoore
  • gemeinsames Merkmal ist eine lichte, von Kleinseggen und Wollgräsern geprägte Vegetationsstruktur
Schutzstatus
  • Rote Liste Bayern 2 (stark gefährdet)
  • besonders geschützt nach § 44 BNatSchG
Gefährdungsfaktoren
  • Umwandlung von Feuchtgebieten durch Entwässerung und Intensivierung der landwirtschaftlichen Nutzung
  • Aufforstungen
  • Aufgabe der Streuwiesennutzung
  • Überdüngung der Lebensstätten, Art ist sehr empfindlich und zählt zu den anspruchsvollen Streuwiesenfaltern
Schutzmaßnahmen
  • Erhalt und Wiederherstellung sauergrasreicher Nieder- und Übergangsmoore
  • Aufrechterhaltung der Streuwiesennutzung
  • extensive Weidenutzung der Niedermoorflächen als Nutzungsalternative
  • einschürige Pflegemahd immer in Kombination mit einem Management des Wasserhaushalts